Gospel-Musik

Gospel leitet sich vom englischen Begriff „Good spell“ ab, was so viel wie das Evangelium heißt. In unserem Sprachgebrauch wird unter Gospelmusik vor allem die afroamerikanische, freudvolle Musik bezeichnet, die von Chören in christlichen Kirchen gesungen wird. Spätestens seit dem Film „Sister Act“ mit Whoopy Goldberg ist Gospel Musik auch hierzulande jedem ein Begriff.

Die Gospelsongs wurden in ihrem Ursprung als Gesang von Chören oder Einzelsängern bei christlichen Messen vorgetragen. Oft wurden diese von Bands, die aus Klavier oder einer Orgel, einem Schlagzeug und einen Bass bestanden, begleitet. Dabei wurden populäre Volksmelodien mit christlichen Texten gemischt und sollten dazu dienen, die Gottesdienste der ersten christlichen Priester vor allem in den englischen Kolonien der USA abwechslungsreicher und lebendiger zu gestalten. Zuvor war es üblich, dass nur von den Priestern die eintönigen Psalmen abgesungen wurden.

Mit den Gospels wurde es ermöglicht, einen Wechselgesang zwischen Vorsängern, Priestern und der Kirchengemeinde herzustellen, indem einfache und lebendige Melodien und bildhafte Texte gesungen wurden. So wurde es auch jener Bevölkerungsschicht, die weder lesen noch schreiben konnte, ermöglicht, aktiv am Gottesdienst teilzunehmen.

Früher wurden die Gospels nur von den weißen Amerikanern gesungen, und um diese von den spirituellen Liedern der schwarzen Bevölkerung abzugrenzen, wurden die ursprünglichen Gospels als „White Spirituals“ bezeichnet, die Lieder der Schwarzen galten als „Negro Spirituals“.

Die Negro Spirituals haben ihre Wurzeln in den Liedern, die die Sklaven auf den Plantagen sangen, die auch einen Einfluss auf den Blues und den Jazz haben. Genau diese Elemente waren es auch, die seit den 30er Jahren einen großen Einfluss auf die Gospelsongs in den großen Städten der afroamerikanischen Christen hatten. Immer mehr wurde in den Songs nicht mehr nur von evangelischen Texten gesungen, sondern von den persönlichen Geschichten der Schwarzen und deren Beziehung zu Gott.

Heut gibt es auch hierzulande viele Gospelchöre, deren Musik noch immer einen starken christlichen Bezug hat, die aber auch außerhalb von Gottesdiensten bei Konzerten auftreten. Für Europäer ist die Beschwingtheit dieser Leider meist sehr mitreißend und unter den hiesigen Gospel-Fans sind auch viele, die mit dem christlichen Glauben nicht ganz so viel zu tun haben.

Die meisten kennen die Gospel-Chöre aus amerikanischen Filmen, wo vor allem Afroamerikaner mit sehr kräftigen Stimmen in voller Inbrunst und viel Lebensfreude zu Gott singen. Für Europäer ist es oft schwierig, diese Energie in Gospelsongs wiederzugeben.